Rudolf_Sterben_Im_Licht


Befreiung zum Leben
Rudolf Lütticken

Eine spirituelle Vision - Essays

Rudolf Luetticken - Sterben im Licht

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Rudolf Lütticken Ligia Lütticken

Wer Gott liebt, hat keine Religion außer Gott - Rumi


An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen - Mt 7,16


Was sagt ihr zu mir: Herr! Herr!, und tut nicht, was ich euch sage? - Lk 6,46


Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben - Joh 11,25






























Solange ich vor der Angst fliehe, finde ich nicht den Weg ins Vertrauen

Solange ich angesichts des Unabänderlichen keine andere Alternative sehe als „Biegen oder Brechen, unterliege ich dem Zwang. Wenn ich mich in Einsicht dem Unabänderlichen beuge, bin ich selbstbestimmt und frei.

Das Ewige Leben ist ein Leben jenseits des Todes, aber nicht ein Leben nach dem Tod.

An Jesus glauben heißt: alles Leben im Licht seiner Botschaft sehen.

Die Botschaft Jesu liegt nicht in der Bedeutung seiner Worte, sondern in ihrer Kraft.

Wer an Jesus glaubt, hält sich an ihm nicht fest: er weiß sich gehalten.

Die christliche Form der Erleuchtung ist die Gewissheit der Auferstehung


Für uns Christen gibt es ein Leben nur als Leben von Leben zu Leben. Alles Leben führt immer nur zu neuem Leben.

Bis in unseren letzten Atemzug hinein, bis in unser Sterben und unsern Tod, führt alles, was wir erleben, erleiden, tun, immer nur von Leben zu Leben.

Das ist gemeint, wenn Jesus sagt:

Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, ja, er wird den Tod nicht schauen in Ewigkeit.
/Predigt 2007)






Januar 2017


Sterben im Licht

Leben und Sterben sind zwei Dynamiken wie ein- und ausatmen: man kann nicht nur mit einer von ihnen leben. Wie Sterben jeweils die Voraussetzung ist für neues Leben, so ist es auch die Bedingung wahrer Kreativität: jedem wahren kreativen Akt geht ein Sterben voraus.

Erst das JA zum Sterben ermöglicht das Leben;
erst das JA zum Leben ermöglicht das Sterben.

Wenn ich mich einlasse auf das Sterben zu seiner Zeit, dann lasse ich alles in Freiheit und Freude und es nimmt mir nichts; ich bin wie ein Skispringer auf der Anlaufstrecke zu seinem Sprung. Es gibt kein Anhalten, kein Umdrehen mehr. Es gibt nur die Konzentration auf den Absprung im rechten Bruchteil der Sekunde - und dann den Absprung mit aller Entschlossenheit und Kraft.


Sterben leicht gemacht. Sterben im flow,
Sterben im Licht, ja, Sterben im Glück!

Wie ist das möglich? Es ist sicher einmal dem wunderbaren Funktionieren der medizinischen Symptomkontrolle und ihrer grosszügigen Anwendung gemäss dem palliativen Denkansatz zu danken. Die körperliche Befindlichkeit, die sich für mich daraus ergibt: ich bin frei von Übelkeit, Brechreiz, Schmerzen aller Art, Schwindel und vor allem auch von Luftnot.

Was bleibt, das sind Schwäche, Mangel an Sauerstoff, Energie, Muskel- und Konzentrationskraft. Es bleiben also Grenzen, die nur dann leidvoll wirken, wenn man sie nicht annimmt. Dies ist jedoch keine physische, sondern eine psychische Frage. Freilich wirken Morphin und Cortison zugleich stimmungsaufhellend - das ist nicht zu unterschätzen.

Es erklärt nicht die Befreiung der Seele von allen auf ihr lastenden Schatten. Hier kommen die heilenden Interventionen von Ligia zum Tragen, ihre ständige Wachsamkeit, der keine seelische Trübung entgeht und die immer wieder deren Herkunft aus einem früheren Spannungsherd aufdeckt. So widerstrebend ich mich auch oft auf diesen Blick zurück unter Ihrer Anleitung einlasse - der Lohn ist, dass ich dann wirklich ohne jede bindende Anhaftung an irgendwelche Ansprüche in die Gegenwart und Zukunft blicke.

Es gibt nichts, was die Leichtigkeit im Blick nach vorn beschweren, mich an den Wunsch binden würde, es mit mir anders sein und werden, als es ist.

Es entspringt schliesslich der in meinem Austritt aus Kloster und Kirche in mir wirksamen Entschiedenheit, in meiner Wahrheit zu leben und dem Willen zu Eindeutigkeit Raum zu geben.

Siehe auch Sterben ist unvermeidlich, Leiden ist optional.

Kontinuität

Rudolf konnte sich so ehrlich und radikal mit den Quellen seines Leidens auseinandersetzen, auch mit dem Krebs, weil er sich mit dem Thema Leiden ein Leben lang beschäftigt hat.

Lesejahr A 22. Jahressonntag, Predigt 2002

Wir sind Schwingungen in einem größeren Konzert
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